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Samstag, 11. Oktober 2014

Dinge, die den Imân ungültig machen


Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen


Dinge, die den Imân ungültig machen
1.  Schirk
a) Schirk in Rububiyyah

b) Schirk in ´Uluhiyyah

c) Schirk in Al-Asmâ‘ wa As-SifâtVermittler zwischen Allâh und den Menschen setzen 

2. Vermittler zwischen Allâh und den Menschen setzen
3. Zweifel über den Kufr der Kuffâr
4. Eine andere Rechleitung für besser erachten als den Islam 

5. Einen Aspekt des Islam hassen
6. Einen Aspekt des Islam verspotten

7. Zauberei ausüben oder gutheißen
8. Die Kuffâr gegen die Muslime unterstützen

9. Glauben, dass jemand von der Scharî’ah befreit sei  Den Islam weder praktizieren noch lernen
  
Schaikh Al-Islam Muhammad ibn Sulaimân Tamîmi sagte: „Wisse, dass zehn Dinge den Imân ungültig machen.“, und er führte folgende zehn Punkte auf:  
1. Schirk:
Allâh sagt im Qur’ân: 

„Wer Allâh Götter zur Seite stellt (Schirk), dem Allâh das Paradies verwehrt, und das Feuer wird sein Herberge sein. Und die Frevler sollen keinen Helfer finden.” (Al-Ma’idah:72)

 „Wahrlich, Allâh wird es nicht vergeben, dass Ihm Götter zur Seite gestellt werden. Doch Er vergibt, was geringer ist als dies, wem Er will. Und wer Allâh Götter zur Seite stellt, der ist in der Tat weit in die Irre gegangen.” (An-Nisâ’:116)
 Tauhîd - der Glaube an die Einheit von Allâh - wird in drei Aspekte unterteilt. Somit gibt es auch drei verschiedene Arten von Schirk, nämlich: 
a) Schirk in Rububiyyah
Tauhîd Ar-Rububiyyah bedeutet, nur Allâh als einzigen Herr zu nehmen. Allâh ist der Schöpfer aller Dinge und auch gleichzeitig der Versorger. Er hat keinen Anfang und kein Ende. Obwohl Er die Schöpfung hervorgebracht hat, benötigt Er sie nicht im geringsten. Er gibt Leben, und lässt sterben, Er befiehlt und verbietet, Er gibt Macht wem Er will und entzieht sie wem Er will, es gibt weder Schaden noch Nutzen außer durch Ihn, niemand ist in der Lage, Du’â zu erhören und zu erfüllen außer Ihm. Würden alle Jinn und Menschen sich versammeln und Ihre Bitten vortragen, und Er würde sie alle erfüllen, vermindert das Seine Reichtum nicht. Wenn alle Menschen wären wie der schlechteste Mensch, verringert das Seine Herrschaft nicht, wenn alle Menschen wären wie der beste Mensch, vergrößert das Seine Herrschaft nicht, Er hat Macht über alle Dinge. Wenn Er eine Sache beschließt, genügt Sein Befehl: „Sei!“ und sie ist. Alle Dinge sind vergänglich außer Sein Angesicht.  Schirk in Rububiyyah bedeutet nun, wenn jemand eine oder mehrere dieser Eigenschaften einem anderen außer Allâh zuschreibt. Ähnlich natürlich, wenn jemand leugnet, dass Allâh diese Eigenschaften besitzt.

 
b) Schirk in `Uluhiyyah 
 Tauhîd Al-`Uluhiyyah bedeutet, dass Allâh der Einzige ist, der es verdient, dass Ihm gedient wird. D.h. jegliche `Ibâdah wird nur für Ihn gemacht, vollständige Liebe und Gehorsam gebühren nur Ihm, Du’â wird nur an Ihn gerichtet, Furcht wird nur vor Ihm empfunden, Hoffnung und Vertrauen nur in Ihn gesetzt.  Richtet jemand dieses Formen von `Ibâdah an jemanden außer Allâh, wird damit sein Islam ungültig.
 
c) Schirk in Al-Asmâ‘ wa As-Sifât
Tauhîd Al-Asmâ‘ wa As-Sifât bedeutet, dass der Muslim an die Namen und Eigenschaften von Allâh so glaubt, wie sie im Qur’ân und Sunnah festgelegt sind, ohne einzelne davon abzulehnen, neue dazu zu erfinden, sie zu interpretieren, zu symbolisieren, ihren Wortlaut oder ihre Bedeutung in irgendeiner Weise zu ändern. Allâh ist perfekt mit all seinen Eigenschaften, erhaben über jegliche Mängel und Fehler. Er keinerlei Ähnlichkeit mit irgendetwas Geschaffenem hat.  Der Lehrer von Al-Bukhâri, Na’îm ibn Hamad, sagte: „Jemand, der Allâh mit der Schöpfung vergleicht, ist ein Kâfir. Und jemand, der eine Eigenschaft, mit der Allâh sich selbst beschrieben hat, oder der Prophet (a.s.s.) Ihn beschrieben leugnet, ist ein Kâfir.“  
2. Vermittler zwischen Allâh und den Menschen setzen:
Wer einen Vermittler zwischen sich und Allâh setzt, ist Kâfir.
Allâh sagt: 

„Und warne hiermit diejenigen, die da fürchten, dass sie vor ihrem Herrn stehen werden – wo sie außer Ihm keinen Beschützer noch Fürsprecher haben werden -, auf dass sie doch gottesfürchtig werden mögen.” (Al-An’âm:51)

 „Sprich: ‚Alle Fürsprache gehört Allâh.’“ (Az-Zumar:44) 

„Wer ist es, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte außer mit Seiner Erlaubnis.” (Al-Baqarah:255)

 „Und so mancher Engel ist in den Himmeln, dem seine Fürsprache nichts nützen wird, es sei denn, nachdem Allâh dem die Erlaubnis gegeben hat, dem Er will und der Ihm beliebt.” (An-Najm:26)
Ibn Taimiyyah sagte: 
„Allâh hat alle Behauptungen der Kuffâr bzgl. derjenigen, die sie neben Ihm verehren, zurückgewiesen. Niemand außer Ihm besitzt Macht noch Kraft. Keiner kann ihnen Hilfe leisten, es bleibt nur noch die Fürsprache. Aber Allâh hat auch klar gemacht, dass es allein Ihm obliegt, jemandem die Fürsprache zu erlauben, wie Er sagt: 

„..., und sie legen keine Fürsprache ein außer für den, an dem Er Wohlgefallen hat, ...“ (Al-Anbiyâ’:28)
 Auch der Prophet (a.s.s.) wird am Tag der Auferstehung erst Fürsprache einlegen können, nachdem Allâh ihm die Erlaubnis dazu erteilt hat" 
3. Zweifel über den Kufr der Kuffâr:
 Wer Zweifel darüber hegt, dass derjenige, der eine andere Religion als den Islam hat, auf dem falschen Weg ist, dass sein Glaube Kufr und er ein Kâfir ist und dass sein Schicksal in der Hölle auf ewig ist, hat selbst den Islam schon verlassen. Verschiedene Religionen sind nicht „verschiedene Fenster in die gleiche Richtung“, oder „verschiedene Wege zum gleichen Ziel“ wie die Sûfis gerne behaupten. Der Islam ist der einzige Weg zum Paradies, jeder andere Weg ist Kufr und führt in die Hölle. Wer sich dessen nicht sicher ist, ist Kâfir.  Allâh sagt im Qur’ân:  

„Und wer eine andere Religion als den Islam begehrt: nimmer soll sie von ihm angenommen werden. Und im Jenseits wird Er unter den Verlierern sein.” (Âl-´Imrân:85)  
Das gilt auch für Christen und Juden. Auch wenn sie als Ahl Al-Kitâb bezeichnet werden, sind sie doch ganz klar Kuffâr. 
4. Eine andere Rechleitung für besser erachten als den Islam: Jemand, der glaubt, dass es noch eine Rechtleitung oder einen Weg gäbe, der perfekter wäre als der Islam, der glaubt, eine andere Entscheidung außer die des Propheten (a.s.s.) wäre zu bevorzugen, ist ein Kâfir. Das bezieht sich auch auf jene, die eine andere Herrschaft und menschengemachte Gesetze anstelle des Islam wünschen. Bespiele dafür sind:
- zu glauben, dass menschengemachte Gesetzte und Systeme besser als die Scharî’ah seien mit Aussagen wie z.B.: Die Scharî’ah paßt nicht ins 21. Jahrhundert, durch die Scharî’ah bleiben die Muslime rückständig, Islam ist nur eine persönliche Beziehung zwischen dem Menschen und Allâh, usw. - zu glauben, dass die Strafen der Scharî’ah - wie z.B. Hand abschlagen für den Dieb, Steinigung für Ehebrecher - nicht passend seien für die heutige Zeit - Dinge für erlaubt erklären, die laut Scharî’ah eindeutig verboten sind, d.h. wer etwas halâl macht, was Allâh harâm gemacht hat, oder umgekehrt 
5. Einen Aspekt des Islam hassen:
Wer immer einen Aspekt des Islam, vom Qur’ân oder von dem, was der Prophet (a.s.s,) gebracht hat, haßt oder verabscheut, ist ein Kâfir. Allâh sagt:

„Dies, weil sie das hassen, was Allâh herabgesandt hat, so macht Er ihre Werke zunichte.” (Muhammnad:9) 
6. Einen Aspekt des Islam verspotten: 
Jemand, der sich über irgendeinen Aspekt des Islam lustig macht, über den Qur’ân, die Sunnah, die Belohnung oder Bestrafung, ist Kâfir.
Allâh sagt: 

„Sprich: Galt euer Spott etwa Allâh und Seinem Gesandten und Seinen Zeichen? Versucht euch nicht zu entschuldigen, Ihr seid ungläubig geworden, nachdem ihr geglaubt habt. Wenn Wir einem Teil von Euch vergeben, so bestrafen Wir den anderen Teil deshalb, weil sie Sünder waren.” (At-Taubah:65-66)
 
Von Ibn `Umar ist einen Begebenheit während der Expedition von Tâbûk überliefert: „Ein Mann sagte: ‚Ich habe niemanden außer unseren Qur’ânrezitatoren gesehen, der mehr Verlangen nach Essen hat, der lügnerischer ist, und der noch feiger im Kampf mit dem Feind ist.’ Ein anderer Mann sagte: ‚Du hast gelogen und du selbst bist ein Lügner. Ich werde mit Sicherheit dem Gesandten Allâhs (a.s.s.) darüber berichten.’“ Die Nachricht wurde dem Gesandten Allâhs (a.s.s.) überbracht und der obige Vers wurde offenbart. Ibn `Umar fügte hinzu: „Ich sah den Mann die Tasche der Kamels des Gesandten Allâhs (a.s.s.) festhalten, und der Staub wehte ihm ins Gesicht während er sagte: ‚O Gesandter Allâhs, wir haben doch nur Spaß gemacht und gespielt.’ Der Prophet (a.s.s.) antwortete nur mit dem Vers: 

‚Sprich: Galt euer Spott etwa Allâh und Seinem Gesandten und Seinen Zeichen? Versucht euch nicht zu entschuldigen, Ihr seid ungläubig geworden, nachdem ihr geglaubt habt. Wenn Wir einem Teil von Euch vergeben, so bestrafen Wir den anderen Teil deshalb, weil sie Sünder waren.’ (At-Taubah:65-66)“ 
7. Zauberei ausüben oder gutheißen:
 Jemand, der Zauberei ausübt, um z.B. Hass zwischen einen Mann und seine Frau zu säen, oder eine Person dazu zwingen, Dinge zu tun, die sie normalerweise nicht tun würde, ist Kâfir. Dies gilt auch für jemanden, der die Anwendung von Zauberei für gut heißt.

Allâh sagt:


„Und sie folgten dem, was die Satane währen der Herrschaft Sulaimâns vortrugen; doch nicht Sulaimân war ungläubig, sondern die Satane waren ungläubig. Sie brachten den Menschen Zauberei bei sowie das, was den beiden Engeln in Babel, Hârût und Mârût, herabgesandt wurde. Die beiden haben jedoch niemanden etwas gelehrt, ohne dass sie gesagt hätten: ‚Wir sind nur eine Versuchung so werdet nicht ungläubig.’ Und sie lernten von den beiden das, womit man zwischen dem Mann und seiner Gattin Zwietracht herbeiführt. Doch sie fügten damit niemandem Schaden zu, es sei denn mit der Ermächtigung Allâhs. Und sie lernten was ihnen schadet und nichts nützt. Und doch wußten sie, dass, wer es erkauft, keinen Anteil am Jenseits hat. Schlecht ist wahrlich das, wofür sie ihre Seelen verkauft haben, hätten sie es (nur) gewußt.” (Al-Baqarah:102)
 8. Die Kuffâr gegen die Muslime unterstützen:
 Der, der sich mit den verbündet gegen die Muslime verbündet, ist ein Kâfir.
Allâh sagt:


„O ihr, die ihr glaubt! Nehmt nicht die Juden oder die Christen zu Beschützern. Sie sind einander Beschützer. Und wer sie von euch zu Beschützern nimmt, der gehört wahrlich zu ihnen. Wahrlich, Allâh weist nicht dem Volk der Unrechthandelnen den Weg. Und du wirst jenen sehen, in deren Herzen Krankheit ist, zu ihnen hineilen; sie sagen: ‚Wir fürchten, es könnte uns ein Unglück befallen.’ Möge Allâh den Sieg oder sonst eine Ereignis herbeiführen. Dann werden sie bereuen, was sie in ihren Herzen verbargen.” (Al-Ma’idah:51-52)
 Die Mufassirîn haben dazu erläutert, dass sich dieser Vers auf Heuchler unter den Muslimen bezieht, die sich – aus Sorge, dass Allâh dem Islam keine Zukunft bescheren würde – als Rückversicherung mit den Feinden des Islam verbündet haben. 
9. Glauben, dass jemand von der Scharî’ah befreit sei: Jemand, der glaubt, ein Mensch sei von der Scharî’ah befreit, ähnlich wie Khidr von den Gesetzen Mûsas befreit war, ist Kâfir. Der Qur’ân besitzt bis zum Jüngsten Tag seine Gültigkeit. Es gibt deshalb kein besseres Gesetz als die Scharî’ah und es wird bis zum Jüngsten Tag keine besseres geben. Es gibt keinen Menschen, der von der Scharî’ah ausgenommen ist.
Allâh sagt:


„Folgt dem, was zu euch herabgesandt wurde von eurem Herrn“ (Al-A’râf:2)
 
Aus einem Hadîth in Al-Bukhâri erfahren wir, dass selbst wenn ´Îsa vor Beginn des Jüngsten Tages wiederkommt, nach der Scharî’ah des Islam richten wird. Und der Prophet (a.s.s.) sagte auch, dass wenn Mûsa zu seiner Zeit gelebt hätte, hätte er nicht anderes zu tun gehabt, als ihm zu folgen. Wie kann jemand meinen, wenn selbst Propheten sich der Scharî’ah unterwerfen müssen, dass irgend jemand anders von ihr befreit wäre? 10. Den Islam weder praktizieren noch lernen
 Wer sich komplett vom Islam abwendet, indem er weder seine Regeln lernt, noch sie praktiziert, ist ein Kâfir.
Allâh sagt:


„Und wer ist ungerechter als der, der an die Zeichen seiner Herrn gemahnt wurde, sich aber von ihnen abwandte und vergaß, was seine Hände vorausgeschickt hatten?” (Al-Kahf:57)


„Und wer ist ungerechter als der, der an die Zeichen seiner Herrn gemahnt wurde und sich doch von ihnen abwendet? Und Wir werden uns an den Sündern rächen.” (As-Sajdah:22)
 
Das Mindestmaß dafür ist - gemäß zahlreicher `Ulamâ‘ - das Verrichten des Gebets. Wer das Gebet verlässt, ist Kâfir. Der Prophet (a.s.s.) sagte: 

„Zwischen einem Menschen und dem Unglauben liegt das Unterlassen der Gebete.“ (Muslim)
Und ein Salaf sagte:
 „Wir pflegten von niemandem wegen einer Sünde zu sagen, er sei Kâfir, außer wenn er das Gebet verlassen hat.“

Wissen und Iman sind die besten Ausrüstungen für das Herz und die Seele

Wissen und Iman sind die besten Ausrüstungen für das Herz und die Seele des Mannes mit dem der Diener (von ALLAH ta'ala) erhöht werden kann in der Welt und Akhira.
Deswegen: Wisse, möge ALLAH ta'ala dir die Fähigkeit zur Gehorsamkeit IHM gegenüber geben, dass die Hanifiyya - die Religion Ibrahims - derart ist, dass du ALLAH ta'ala allein anbetest und die Religion aufrichtig nur für IHN (subhanahu wa ta3ala) widmest, so wie ALLAH (subhanahu wa ta3ala) sagt:
وَمَا خَلَقْتُ الْجِنَّ وَالْإِنْسَ إِلَّا لِيَعْبُدُونِ
Und ICH habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie MIR dienen.( 51:56)
Wenn du daher begreifst, dass ALLAH (subhanahu wa ta3ala) dich zu Seiner Anbetung (Ibadah) erschaffen hat, dann wisse, dass Ibadah keine Ibadah ist, solange sie nicht vom Tauhid (d.h. Einheit und Einzigkeit ALLAHs) begleitet wird. Ähnlich ist das Gebet kein Gebet, solange es nicht vom Wudhu', (ritueller) Reinheit, begleitet wird. Falls deshalb Shirk (Beigesellung von Partnern ALLAH (subhanahu wa ta3ala) gegenüber) in jemandes Ibadah hineingelangt, zerstört er die Ibadah, genauso wie die Unreinheit den Wudhu' zerstört.
Wenn du daher verstehst, dass Shirk jemandes Ibadah - wenn man sie miteinander vermengt - zerstört, die Handlungen ungültig macht (ahbata) und dafür sorgt, dass der Muschrik (Shirk- Begehende) für ewig im Feuer bleiben wird, dann wirst du verstehen, dass die Erlangung von Wissen hierüber die wichtigste Sache ist, wozu du verpflichtet bist. ALLAH wird dich vielleicht damit von dieser Falle des Shirk befreien, worüber ER (subhanahu wa ta3ala) sagt:
إِنَّ اللَّهَ لَا يَغْفِرُ أَنْ يُشْرَكَ بِهِ وَيَغْفِرُ مَا دُونَ ذَلِكَ لِمَنْ يَشَاءُ
Wahrlich, ALLAH wird es nicht vergeben, dass Ihm Götter zur Seite gestellt werden: doch Er vergibt, was geringer ist als dies, wem Er will.( 4:116)

  • Allah ta'ala sagt:

    • لَقَدْ جِئْنَاكُمْ بِالْحَقِّ وَلَكِنَّ أَكْثَرَكُمْ لِلْحَقِّ كَارِهُونَ
      Wir brachten euch gewiss die Wahrheit, jedoch die meisten von euch hassen die Wahrheit. (43:78)
    • وَلاَ تَلْبِسُواْ الْحَقَّ بِالْبَاطِلِ وَتَكْتُمُواْ الْحَقَّ وَأَنتُمْ تَعْلَمُون
      Und mischt nicht Wahrheit mit Unrecht durcheinander! Und verschweigt nicht die Wahrheit, wo ihr (sie) doch kennt.(2:42)

Tafsir Surat an-Nisaʾ Ayah 60, und der Tahakum zum Taghut! بسم الله الرحمن الرحيم

Tafsir Surat an-Nisaʾ Ayah 60, und der Tahakum zum Taghut!


بسم الله الرحمن الرحيم

Wer auch immer den Tahakum zum Taghut macht, also ein Urteil zum Beispiel bei den deutschen Gerichten anfordert, der ist kein Muslim. Denn er hat dadurch den Iman an den Taghut bekundet, sowie den Kufr gegen Allahu ta‘ala begangen, und steht daher genau im Widerspruch zur Bedeutung von „La ilaha illa Allah“, über die Allahu ta‘ala sagte:
فَمَنْ يَكْفُرْ بِالطَّاغُوتِ وَيُؤْمِن بِاللّهِ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقَىَ لاَ انفِصَامَ لَهَا
{Wer also dem Taghut gegenüber Kufr macht und den Iman an Allah verinnerlicht, der hält sich an der festesten Handhabe - La ilaha illa Allah -, bei der es kein Zerreißen gibt.} [2:256]
Allahu ta‘ala sagte dann explizit über den Tahakum zum Taghut, und den Kufr, der gegen ihn anbefohlen wurde:
أَلَمْ تَرَ إِلَى الَّذِينَ يَزْعُمُونَ أَنَّهُمْ آمَنُواْ بِمَا أُنزِلَ إِلَيْكَ وَمَا أُنزِلَ مِن قَبْلِكَ يُرِيدُونَ أَن يَتَحَاكَمُواْ إِلَى الطَّاغُوتِ وَقَدْ أُمِرُواْ أَن يَكْفُرُواْ بِهِ وَيُرِيدُ الشَّيْطَانُ أَن يُضِلَّهُمْ ضَلاَلاً بَعِيداً
{Hast du nicht jene gesehen, die behaupten, an das Iman zu haben, was zu dir und was vor dir hinabgesandt wurde? Sie wollen (nun) einen Hukm vom Taghut anfordern, wo ihnen doch befohlen worden ist, ihm gegenüber Kufr zu machen; und Shaytan will sie weit in die Irre führen.} [4:60]
Al-Hafidh Ibnu Kathir kommentierte:
هَذَا إِنْكَارٌ مِنَ اللَّهِ عَزَّ وَجَلَّ عَلَى مَنْ يَدَّعِي الْإِيمَانَ بِمَا أَنْزَلَ اللَّهُ عَلَى رَسُولِهِ وَعَلَى الْأَنْبِيَاءِ الْأَقْدَمِينَ، وَهُوَ مع ذلك يريد أن يتحاكم فِي فَصْلِ الْخُصُومَاتِ إِلَى غَيْرِ كِتَابِ اللَّهِ وَسُنَّةِ رَسُولِهِ
Das ist eine Zurückweisung von Allah, ’azza wa jalla, gegenüber dem, der behauptet, dass er den Iman an das hat, was Allah zu Seinem Gesandten und zu den vorherigen Propheten herabgesandt hat, und der gleichzeitig einen Hukm anfordern will, um Streitigkeiten zu lösen, bei etwas anderem als dem Buch von Allah und der Sunnah Seines Gesandten.“ [Tafsir al-Qur’an al-ʿAzim (2/305)]
Sulayman ibnu ’Abdillah sagte:
وقوله تعالى: {وَقَدْ أُمِرُوا أَنْ يَكْفُرُوا بِهِ} أي بالطاغوت وهو دليل على أن التحاكم إلى الطاغوت مناف للإيمان مضاد له، فلا يصح الإيمان إلا بالكفر به، وترك التحاكم إليه فمن لم يكفر بالطاغوت لم يؤمن بالله
Die Bedeutung Seiner Aussage: {wo ihnen doch befohlen worden ist, ihm gegenüber Kufr zu machen} ist: gegenüber dem Taghut. Das beweist, dass das ersuchen eines Urteils beim Taghut den Iman negiert, und diesem entgegensteht. Also der Iman ist ungültig ohne dem Kufr gegen ihn (den Taghut), und dem unterlassen des Tahakum zu ihm. Wer auch immer keinen Kufr gegen den Taghut macht, der hat keinen Iman an Allah.“ [Taysir al-ʿAziz al-Hamid fi Sharh Kitab at-Tawhid, Seite 481]
ʿAbdurrahman ibnu Hassan sagte:
فمن خالف ما أمر الله به ورسوله صلى الله عليه وسلم بأن حكم بين الناس بغير ما أنزل الله، أو طلب ذلك اتباعا لما يهواه ويريده، فقد خلع ربقة الإسلام والإيمان من عنقه. وإن زعم أنه مؤمن. فإن الله تعالى أنكر على من أراد ذلك وأكذبهم في زعمهم الإيمان. لما في ضمن قوله: (يزعمون) من نفي إيمانهم فإن (يزعمون) إنما يقال غالبا لمن ادعى دعوى هو فيها كاذب لمخالفته لموجبها وعمله بما ينافيها. يحقق هذا قوله تعالى: {وَقَدْ أُمِرُوا أَنْ يَكْفُرُوا بِهِ} [النساء: 60] لأن الكفر بالطاغوت ركن التوحيد. كما في آية البقرة فإذا لم يحصل هذا الركن لم يكن موحدا. والتوحيد هو أساس الإيمان الذي تصلح به جميع الأعمال وتفسد بعدمه، كما أن ذلك بين في قوله: {فَمَنْ يَكْفُرْ بِالطَّاغُوتِ وَيُؤْمِنْ بِاللَّهِ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقَى} [البقرة: 256]وذلك أن التحاكم إلى الطاغوت إيمان به
Wer Allah und Seinem Gesandten, sallallahu ‘alaihi wa salam, widerspricht, indem er mit Urteilen unter den Menschen richtet, die Allah nicht herabgesandt hat, oder seinen Gelüsten und Wünschen folgt und diese (Urteile des Taghut) verlangt, der hat das Joch des Islam und des Iman von seinem Hals abgelegt, auch wenn er behauptet ein Mu’min zu sein. Denn gewiss, Allah verurteilt diejenigen, die ihn (den Hukm des Taghut) verlangen und verleugnet deren Behauptung des Iman, und hat dafür die Aussage: {„yaz’umun“/jene, die behaupten} benutzt. Das ist eine Verneinung des Iman, weil {yaz’umun} wird generell nur für jene verwendet, die eine Behauptung aufstellen, in welcher sie lügen, indem sie sich selbst widersprechen und entgegengesetzt handeln, und dies wird durch Seine Aussage bekräftigt: {wo ihnen doch befohlen worden ist, Ihm gegenüber Kufr zu betreiben.} [4:60]. Denn der Kufr gegen den Taghut ist eine Säule des Tawhid, wie es in der Ayah von Surat al-Baqarah erwähnt ist. Wenn diese Säule nicht verwirklicht ist, dann ist die Person kein Muwahhid. Wo doch der Tawhid die Grundlage des Iman ist, und nur durch diesen sind alle Handlungen korrekt und seine Abwesenheit bewirkt, dass sie (die Handlungen) verdorben sind, so wie Er es in Seiner Aussage klar machte: {Wer nun Kufr gegenüber dem Taghut macht und Iman an Allah hat, der hat gewiss den sichersten Halt ergriffen.} [2:256]; und deswegen ist das verlangen eines Hukm beim Taghut, der Iman an ihn (den Taghut).“ [Fath al-Majid li-Sharh Kitab at-Tawhid, Seite 351]
ʿAbdurrahman as-Sa’diyy sagte:
والواجب على كل أحد أن لا يتخذ غير الله حكما، وأن يرد ما تنازع فيه الناس إلى الله ورسوله، وبذلك يكون دين العبد كله لله وتوحيده خالصا لوجه الله. وكل من حاكم إلى غير حكم الله ورسوله فقد حاكم إلى الطاغوت، وإن زعم أنه مؤمن فهو كاذب. فالإيمان لا يصح ولا يتم إلا بتحكيم الله ورسوله في أصول الدين وفروعه، وفي كل الحقوق كما ذكره المصنف في الباب الآخر فمن تحاكم إلى غير الله ورسوله فقد اتخذ ذلك ربا، وقد حاكم إلى الطاغوت
Das für jeden Verpflichtende ist, dass er niemand anderen außer Allah zum Richter nimmt, und dass er das, bei dem sich die Menschen uneinig sind, zu Allah und Seinem Gesandten zurückbringt. Und so wird der ganze Din des Dieners für Allah sein, und sein Tawhid wird für Sein Antlitz alleine sein. Jeder, der ein Urteil anfordert, außer dem Urteil von Allah und Seinem Gesandten, der hat bereits ein Urteil vom Taghut angefordert, und wenn er behauptet, dass er ein Gläubiger ist, dann ist er ein Lügner. Der Iman ist nicht gültig, und wird nicht vollständig, außer indem das Urteil angefordert wird von Allah und Seinem Gesandten, sowohl in den Grundlagen des Din, als auch in seinen zweitrangigen Angelegenheiten und in Bezug auf alle Rechte, so wie es der Verfasser[=Muhammad ibnu ’Abdu-l-Wahhab] im anderen Kapitel erwähnt hat. Wer also ein Urteil anfordert, außer dem Urteil von Allah und Seinem Gesandten, der hat den (also den, von dem er es anfordert) bereits zum Rabb genommen und der hat bereits einen Hukm vom Taghut angefordert.“ [Al-Qawl us-Sadid fi Maqasid al-Tawhid, Seite 107-108]
Kurze Erläuterung zu folgendem Abschnitt, indem Allahu ta‘ala sagte:
... يُرِيدُونَ أَن يَتَحَاكَمُواْ إِلَى الطَّاغُوتِ وَقَدْ أُمِرُواْ أَن يَكْفُرُواْ بِهِ ...
...Sie wollen (nun) einen Hukm vom Taghut anfordern [= also Tahakum zum Taghut machen], wo ihnen doch befohlen worden ist, ihm gegenüber Kufr zu machen...
  • → Allahu ta‘ala gibt in dieser Ayah unmissverständlich bekannt, dass jeder, der ein Urteil beim Taghut anfordert, verlangt, oder ersucht, jemand ist, der „al-Kufru bit-Taghut“ nicht erfüllt! Denn Allahu ta‘ala erwähnt nach dem „yuriduna/sie wollen“ Tahakum beim Taghut machen: {wo ihnen doch befohlen worden ist, ihm - dem Taghut - gegenüber Kufr zu machen.}!
  • → Wer also alleine nur einen Hukm vom Taghut „will“ - unabhängig davon, ob man den Kufr auch noch in die Tat umsetzt - der ist kein Muslim. Denn jeder, der den Kufr „will“, oder „begehrt“, oder „anstrebt“, der macht alleine dadurch schon Kufr al-Akbar!
  • → Wenn der Tahakum zum Taghut kein „Kufr gegen den Taghut“ ist, dann muss es folglich sein Gegenteil sein, also der Iman an den Taghut, und somit der Schirk al-Akbar!
  • → Demzufolge ist Tahakum ila at-Taghut: Der Kufr gegen Allahu ta‘ala und der Iman an den Taghut!

Also niemand hat Iman an Allahu ta‘ala, wenn er ein Urteil beim Taghut ersucht. Und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, wie groß oder klein die Streitigkeit ist in der man steckt! Denn den Iman zu bewahren, gehört zu den allerhöchsten Prioritäten, selbst wenn man dafür seine ganze Dunya - also sein ganzes Hab und Gut - verliert!
Sulayman ibnu Sahman sagte:
إذا كان هذا التحاكم كفرا، والنّزاع إنما يكون لأجل الدنيا، فكيف يجوز لك أن تكفر لأجل ذلك؟ فإنه لا يؤمن الإنسان، حتى يكون الله ورسوله أحب إليه مما سواهما، وحتى يكون الرسول أحب إليه من ولده ووالده والناس أجمعين. فلو ذهبت دنياك كلها، لما جاز لك المحاكمة إلى الطاغوت لأجلها
Wenn der Tahakum (zum Taghut) Kufr ist, und die Streitigkeiten nur wegen der Dunya sind, wie kann es dann für dich erlaubt sein, wegen diesem Kufr zu machen? Gewiss, kein Mensch hat Iman, bis er Allah und Seinen Gesandten mehr liebt als alles andere. Und bis er Rasulullah mehr liebt, als seinen Sohn, seinen Vater, und alle Menschen zusammen. Wenn dir also deine ganze Dunya genommen wird, ist es dir (trotzdem) nicht erlaubt, wegen diesem ein Urteil beim Taghut zu ersuchen.“ [Ad-Durar us-Saniyyah (10/510-511)]

Wenn man sich allerdings die heutige Realität ansieht, dann sieht man wie die Massen an sogenannten Muslimen wegen jeder noch so kleinen Streitigkeit für ein Urteil zu den Kufr-Gerichten rennen. Und sie meinen, dass sie sich dadurch so einige „Schwierigkeiten“ in ihrem Dunya-Leben ersparen. Doch sie haben anscheinend dabei nicht bedacht, oder es einfach ausgeblendet, dass sie dadurch noch viel größere Schwierigkeiten im Jenseits bekommen werden. Denn der Tahakum zum Taghut ist - wie aufgezeigt - Schirk und Kufr! Und es steht im Islam fest, dass man keinen Kufr machen kann, nur weil man dadurch „weltlichen Nachteilen“ sozusagen aus dem Wege gehen könnte, oder weil man dadurch „weltliche Vorteile“ erhalten würde. Denn wer den Kufr für den Erhalt von weltlichen Vorteilen macht, oder um weltliche Schwierigkeiten abzuwehren, der hat dadurch schon gezeigt, dass ihm die Dunya und dessen Vergänglichkeiten lieber sind als Allahu ta‘ala und das Jenseits.
Allahu ta‘ala sagte:
وَلَـكِن مَّن شَرَحَ بِالْكُفْرِ صَدْراً فَعَلَيْهِمْ غَضَبٌ مِّنَ اللّهِ وَلَهُمْ عَذَابٌ عَظِيمٌ * ذَلِكَ بِأَنَّهُمُ اسْتَحَبُّواْ الْحَيَاةَ الْدُّنْيَا عَلَى الآخِرَةِ وَأَنَّ اللّهَ لاَ يَهْدِي الْقَوْمَ الْكَافِرِينَ
{Wer aber seine Brust dem Kufr öffnet, auf denen liegt der Zorn von Allah, und für sie gibt es eine gewaltige Strafe. * Das ist so, weil sie das Dunya-Leben gegenüber dem Jenseits bevorzugen, und weil Allah das Volk der Kafirin nicht rechtleitet.} [16:106-107]
Man muss eines hier bedenken, und zwar, dass die Dunya der Ort der Prüfung ist!
Allahu ta‘ala sagte:
إِنَّا جَعَلْنَا مَا عَلَى الْأَرْضِ زِينَةً لَّهَا لِنَبْلُوَهُمْ أَيُّهُمْ أَحْسَنُ عَمَلاً
{Gewiss, Wir haben (alles), was auf der Erde ist, zu einem Schmuck für sie gemacht, um sie (die Menschen) zu prüfen, wer von ihnen die besten Taten begeht.} [18:7], und Allahu ta‘ala sagte:

كُلُّ نَفْسٍ ذَائِقَةُ الْمَوْتِ وَنَبْلُوكُم بِالشَّرِّ وَالْخَيْرِ فِتْنَةً وَإِلَيْنَا تُرْجَعُونَ
{Jede Seele wird den Tod kosten. Und Wir prüfen euch mit Schlechtem und Gutem als Fitnah/Versuchung. Und zu Uns werdet ihr zurückgebracht.} [21:35]

Al-Hafidh Ibnu Kathir kommentierte:

وَقَوْلُهُ: {وَنَبْلُوكُمْ بِالشَّرِّ وَالْخَيْرِ فِتْنَةً} أَيْ: نختبركم بالمصائب تارة وبالنعم أخرى، فننظر مَنْ يَشْكُرُ وَمَنْ يَكْفُرُ، وَمَنْ يَصْبِرُ وَمَنْ يَقْنَطُ
Er sagte: {Und Wir prüfen euch mit Schlechtem und Gutem als Fitnah} Das heißt: Wir prüfen manche mit Leid und andere mit Segnungen, um zu sehen, wer dankbar und wer undankbar ist, und wer geduldig und wer verzweifelt ist.“ [Tafsir al-Qur’an al-ʿAzim (5/300)]

Auf der Dunya lauern daher viele Fitan - also Versuchungen -, mit denen Allahu ta‘ala die Menschen im allgemeinen, und im speziellen die Muslime prüft.

Rasulullah, sallallahu ‘alaihi wa salam, sagte:
إِنَّ لِكُلِّ أُمَّةٍ فِتْنَةً وَفِتْنَةُ أُمَّتِي الْمَالُ
Wahrlich, es gibt für jede Ummah eine Fitnah, und die Fitnah meiner Ummah ist der Besitz.“ [Sunan at-Tirmidhi, Sahih]

Jene also die Besitz - oder was auch immer - verlieren, die müssen Geduld haben, aber dürfen niemals deswegen den Kufr machen, wie den Tahakum zum Taghut. Und wenn sie standhaft sind, sowie auf Allahu ta‘ala vertrauen, und Ihn ta‘ala fürchten, so wird Er ta‘ala ihnen einen Ausweg bescheren:
وَمَن يَتَّقِ اللَّهَ يَجْعَل لَّهُ مَخْرَجاً * وَيَرْزُقْهُ مِنْ حَيْثُ لَا يَحْتَسِبُ
{Und wer Allah fürchtet, dem schafft Er einen Ausweg * und gewährt ihm Versorgung, von wo er damit nicht rechnet.} [65:2-3]
Wer jedoch die Dunya Allahu ta‘ala vorzieht, der hat schon großen Schirk begangen. Und hat dadurch deutlich bekannt gegeben, dass es bei ihm etwas gibt, dass für ihn mehr zählt als Allahu ta‘ala, obwohl Er ta‘ala sagte:
وَما الْحَيَاةُ الدُّنْيَا إِلاَّ مَتَاعُ الْغُرُورِ
{Und das diesseitige Leben ist nur ein trügerischer Genuss.} [3:185]

Und Rasulullah, sallallahu ‘alaihi wa salam, sagte:
لَوْ كَانَتِ الدُّنْيَا تَعْدِلُ عِنْدَ اللَّهِ جَنَاحَ بَعُوضَةٍ مَا سَقَى كَافِرًا مِنْهَا شَرْبَةَ مَاءٍ
Wenn die Dunya bei Allah so viel (Wert) wäre wie der Flügel einer Mücke (bzw. Fliege), dann würde Er einem Kafir von ihr nicht einen (einzigen) Schluck Wasser zu trinken geben.“ [Sunan at-Tirmidhi, Sahih Gharib] 
Und es ist niemand anderer als der Shaytan, der den Menschen die Dunya schmackhaft macht! Genauso wie er den Menschen die Sünden und den Kufr schön malt, und sie als etwas kleines darstellt! Aber Allahu ta‘ala warnt die Menschen vor den Einflüsterungen des Shaytan:
وَلاَ تَتَّبِعُواْ خُطُوَاتِ الشَّيْطَانِ إِنَّهُ لَكُمْ عَدُوٌّ مُّبِينٌ
{Und folgt nicht den Fußstapfen des Shaytan! Er ist euch ein deutlicher Feind!} [2:168]

Eine andere in der heutigen Zeit weit verbreitete katastrophale Meinung ist jene, dass der Tahakum zum Taghut erlaubt sei, weil es keine islamischen Gerichte gibt, und der Kufr nur dann vorfallen würde, wenn man sich von einem islamischen Gericht ab, und hin zu einem Kufr-Gericht wenden würde. Und da es zum Beispiel in Deutschland - und sonstwo - keine islamischen Gerichte gibt, könne man sich ja von keinem islamischen Gericht abwenden, und demzufolge wäre es kein Kufr, wenn man sein - wie sie es nennen -„Recht bei den Gerichten des Kufr ersucht!

Nur ist diese Meinung ebenfalls nichts als der große Kufr! Denn der „Tahakum“ ist eine ’Ibadah, und dies zu jeder Zeit und an jedem Ort, und egal welche Umstände vorherrschen:

إِنِ الْحُكْمُ إِلاَّ لِلّهِ أَمَرَ أَلاَّ تَعْبُدُواْ إِلاَّ إِيَّاهُ ذَلِكَ
{Das Urteil gehört doch nur Allah. Er hat euch geboten, dass ihr nur Ihn anbetet.} [12:40]

Deshalb ändert sich auch am Urteil über einen „Mutahakim ila at-Taghut/jemand, der Tahakum zum Taghut macht“ nichts, nur weil keine islamischen Gerichte vorhanden sind! Wer was anderes behauptet, der muss einen eindeutigen Beweis vorbringen:
هَاتُوا بُرْهَانَكُمْ إِن كُنتُمْ صَادِقِينَ
{Bringt euren Beweis vor, wenn ihr wahrhaftig seid!} [27:64]

Aber außer Scheinargumenten, die allesamt nicht stärker sind als ein Spinnennetz, sowie mehr als dummes Geschwätz, werden sie nicht viel vorzuweisen haben! Aber was soll man schon vom Geiste dieser Zeit erwarten!? Sie sind einfach gegen unsere Beweise und Argumente machtlos, und können die Wahrheit nicht ertragen, und deshalb bleibt ihnen nichts anderes übrig, als mit Shubuhat um sich zu werfen und wie gedruckt über den Din von Allahu ta‘ala zu lügen! Jedoch sind uns ihre Lügen und Scheinargumente einerlei, denn die Wahrheit können sie so oder so nicht verbiegen:

وَإِنَّهُ لَكِتَابٌ عَزِيزٌ * لَا يَأْتِيهِ الْبَاطِلُ مِن بَيْنِ يَدَيْهِ وَلَا مِنْ خَلْفِهِ تَنزِيلٌ مِّنْ حَكِيمٍ حَمِيدٍ
{Und wahrlich, es - der Qur’an - ist ein ehrwürdiges Buch * an das das Falsche weder von vorn noch von hinten herankommt, eine Offenbarung von einem Allweisen, Lobenswürdigen.} [41:41-42] 
Und was jene Personen angeht, die den Tahakum zu den Kufr-Gerichten - egal wo auf Erden - erlauben, und dafür Fatawa ausstellen, und somit zu diesem Kufr aufrufen, so sind diese selber auch Tawaghit, weil sie eben zu einem anderen Din als dem Din des Islam aufrufen, und den Schirk für Halal erklärt haben.

ʿAbdullah ibnu ʿAbdurrahman Abu Batin sagte:

أن اسم الطاغوت يشمل كل معبود من دون الله، وكل رأس في الضلال، يدعو إلى الباطل، ويحسنه
Das Wort Taghut umfasst jeden, der außer/neben Allah angebetet wird, sowie jeden Kopf der Irreleitung, der zur Falschheit aufruft und es beschönigt.“ [Ad-Durar us-Saniyyah (2/301)] 

Taqlid+f%C3%BChrt+ins+Feuer.jpgUnd jene, die diesen Rufern zum Kufr hinterherlaufen, werden sich dadurch nur ins tiefste Verderben stürzen, wo doch Allahu ta‘ala die Menschen zum Paradies ruft:
أُوْلَـئِكَ يَدْعُونَ إِلَى النَّارِ وَاللّهُ يَدْعُوَ إِلَى الْجَنَّةِ وَالْمَغْفِرَةِ بِإِذْنِهِ
{Jene rufen zum Feuer, doch Allah ruft zum Paradies, und zur Vergebung mit Seiner Erlaubnis.} [2:221]

Und Allah weiß es am besten.